Freiwillige Feuerwehr Buch


Friedrich August Fürst zu Nassau erließ am 17. Jenner 1806 eine Brandversicherungsordnung. Diese hatte den Zweck, dass für alle versicherten Gebäude, welche durch Brand ganz zerstört oder zur Hemmung der Feuerbrunst niedergerissen oder beschädigt wurden, der taxierte Schaden ersetzt werden sollte. Hierfür wurde ein Brandkataster erstellt und alle Hauptgebäude nummeriert. Das älteste vorgefundene Register für Buch stammt aus dem Jahre 1868 und verzeichnet 63 Häuser unter Angabe des Besitzers sowie Größe und Zustand der Gebäude.


Schriftliche Unterlagen über die Bucher Feuerwehr für das 18. Jahrhundert liegen nicht vor. In der "Geschichte der Feuerlöschwesens in Nastätten und Umgebung" (s. 100 Jahre Feuerwehr in Nastätten) wird erwähnt, dass um 1790 eine Feuerspritze angeschafft wurde. Nach Unterlagen der Gemeinde Buch vom Jahre 1810 / 1811 wurden "an Kosten, wegen der Feuerspritz" 8 Thaler an Nastätten gezahlt. In diesen Jahren war die Feuerwehrmannschaft bei Bränden in Laufenselden, Weisel, Kasdorf und Gronauer Hof im Einsatz.


Ab dem Jahre 1824 bis 1882 bestand nachweisbar ein Spritzenverband Nastätten, Bogel, Buch und Oelsberg. Im Jahre 1842 ist die Gemeinde Bogel aus dem Spritzenverband ausgeschieden, und Buch musste an Bogel 30 Gulden auszahlen.


Im Jahr 1872 finden sich in den Jahresrechnungen Ausgaben für Wegezehrung (Brot und Brandwein), die in den Dörfern, in denen Brände stattgefunden hatten, entstanden sind. Erwähnenswerte Einsätze gab es in Berndroth, Dörsdorf, Lollschied, Mittelfischbach, Marienfels, Miehlen, Welterod, Katzenelnbogen, Singhofen und Pohl.


In der Gemeinderatssitzung vom 21.2.1881 wurde die Anschaffung einer Feuerspritze noch abgelehnt. In der Haushaltsaufstellung 1884 / 1885 findet sich am 18. August 1884 ein Erlass des Landesdirektors zu Wiesbaden, mit dem der Gemeinde 100 Mark aus der Nassauischen Brandkasse zur Verbesserung ihrer feuertechnischen Einrichtungen bewilligt werden. Am 11. Oktober 1884 kam es zu einem Brand im Schulgebäude, das erst 1878 / 1879 errichtet worden war. Hierfür wurde eine Entschädigung über 62 Mark und 70 Pfennige gezahlt. Im Jahre 1885 werden zwei Spritzenmeister benannt, die jährlich 3 Mark als Vergütung erhalten. Dieses Jahr ist auch als Baujahr der Spritze bekannt.


In der Gemeinderatssitzung vom 30.11.1908 wurde beschlossen, eine Laterne für die Spritze anzuschaffen. Der Gemeinderatsbeschluss über den Kauf einer Spritze konnte nicht ermittelt werden.


Der Bau eines Spritzenhauses in das alte Backhaus (dort befand sich ein Extraraum, der als Wachstube für den Nachtwächter fungierte) wurde nicht genehmigt, der Bau des Rathauses im Jahre 1926 als zu klein für ein integriertes Spritzenhaus befunden. Wo in diesen Jahren die Spritze aufbewahrt wurde, ist nicht bekannt. Doch im Jahre 1931 erfolgte der Neubau zwischen an Anwesen Hellerbach und Püsch.


In den alten Zeiten bestand eine Pflichtfeuerwehr. Von der Gründung einer freiwilligen Feuerwehr erfahren wir erstmals im Jahre 1934, die in diesem Jahr ins Vereinsregister beim Amtsgericht Nastätten eingetragen wurde. Wehrführer wurde Christian Heuser.


Im Jahre 1936 erfolgte eine Größere Anschaffung von Gerätschaften einschließlich Uniformen.


Durch Einberufung zum Kriegsdienst war die Wehr Anfang der 1940er Jahre in ihrer Mitgliederzahl stark dezimiert. Damit die Einsatzfähigkeit aufrechterhalten blieb, entstand durch die Verpflichtung älterer Mitbürger und durch die Eingliederung der Hitler-Jugend ab 15 Jahren wieder eine Pflichtfeuerwehr mit 30 Mann im Alter von 15 bis 63 Jahren. Diese Pflichtfeuerwehr unterstand dem Bürgermeister.


Mit Verfügung des Landratsamtes vom 27. November 1940 musste für das Oberdorf zusätzlich zur normalen Wasserversorgung (diese bestand aus Wasserleitungen - Wasser vom Hochbehälter - und Bachwasser) eine Zisterne gebaut werden. Die Errichtung erfolgte in der Mangelwiese hinter dem jetzigen Wohnhaus Eugen Kern.


Im Februar 1945 hat die Deutsche Wehrmacht aus der Gneisenau-Kaserne in Koblenz ihre feuerwehrtechnische Ausrüstung in Buch hinterlassen. Der Bevollmächtigte des Kreis-Feuerwehrverbandes holt diese ab. Hierbei kam es durch den Stützpunktleiter Rück aus Nastätten und dem Bucher Bürgermeister Theobald zu folgender Vereinbarung: Die große Motorspritze der Gneisenauer-Kaserne erhält Nastätten; dafür erhält Buch die kleinere Motorspritze aus Nastätten; geschehen am 3. Juni 1945. Somit hatte die Feuerwehr eine reparaturbedürftige alte Anhänger-Motorspritze TS4 mit offenem Fahrgestell, Baujahr 1928. Ab 15. März 1946 nahm die Freiwillige Feuerwehr nach Genehmigung durch die französische Militärregierung wieder ihren Übungsdienst alle zwei Monate auf. Die Mannschaftsstärke betrug 12 Mann.


Mit Erlass des Oberpräsidenten vom 04.12.1946 wurde die Mannschaftsstärke auf neun Mann festgesetzt. Wehrführer war Karl Eckel.

Die Begrenzung auf 9 Mann wurde 1953 aufgehoben. Daraufhin erklärten 16 Männer am 16.07.1953 ihren Beitritt:

Erich Albus, Günther Heimann, Alfred Heuser, Ernst Bernhardt, Helmut Holzhäuser, Lothar Kratz, Horst Eckel, Hans-Eberhard Schüchen, Waldemar Holzhäuser, Günther Kern, Erwin Lang, Helmut Eckel, Franz Kaiser, Heinrich Eberhard, Arnold Schmelzeisen, Josef Bohner.


Beitritt am 14.01.1955:

Rolf Walter, Erwin Emmel, Manfred Walter, Lothar Herber,


Wehrführer der Feuerwehr waren:

1946 - 1953 Karl Eckel

1953 - 1972 Erich Albus

1972 - 1985 Horst Marschang

1985 - 2003 Winfried Fuhr

2003 - 2009 Hans Werner Heimann

2009 - heute Manuel Herrmann


Personalstand 2008: 23 Aktive

Technische Ausrüstung: TSA - Tragkraftspritzenanhänger


Einsätze

21.11.1946 Brand in Holzhausen (Crecelius und Bingel)

1955 Aftholderbach, Schmelzeisen Blitzschlag

1959 Aftholderbach, Schmelzeisen Blitzschlag

1977 Brand der Scheune mit Stallungen Alfons Kratz

14.05.1982 Gewässerschaden durch Öl Bucher Bach

31.01.1986 Kellerbrand Bergstraße 2

10.05.1986 Ölspur in der Hauptstraße, Abstreuen mit Ölbindemittel

06.12.1986 Kaminbrand Lindenstraße 1

15.04.1987 Dachstuhlbrand Peter Lenz, Rathausstraße

23.07.1987 Autobrand Hauptstraße 25, Hendlinger

31.12.1987 Brand eines Nadelbaumes im Vorgarten Günter Heimann

14.04.1991 Verkehrsunfall Rathausstraße 8, Traktor mit Brennholz

07.07.2002 Küchenbrand Gartenstraße 1

02.01.2003 Auspumpen von Kellern während eines Dauerregens

02.10.2004 Autounfall Bundesstraße auf der Höhe des Anwesens Kordewich


Unterbringung seit 2008:

Das 1931 erbaute Spritzenhaus fiel aus Altersgründen der Spitzhacke zum Opfer.

Im ehemaligen Genossenschaftsgebäude fand die Feuerwehr gemeinsam mit dem Sportverein ihre jetzige Bleibe.

Der notwendige Umbau erfolgte in Eigenleistung.

Anno 1998 waren die Baumaßnahmen im Innenbereich abgeschlossen.

Außenputz und Vorplatz folgten im Jahre 2007.


Copyright (c) Gemeinde Buch-Taunus